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Julius Brink beendet Karriere

2012 schrieb Julius Brink mit seinem Partner Jonas Reckermann Sportgeschichte. Bei den Olympischen Sommerspielen in London gewannen sie vor einem Millionenpublikum als erstes europäisches Team überhaupt die Goldmedaille. Es folgten unzählige Auszeichnungen wie das silberne Lorbeerblatt, der Bambi in der Kategorie „Sport“ sowie der Felix Award in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“ und vieles mehr.

Anfang 2013 beendete Reckermann seine Karriere aufgrund anhaltender Rückenprobleme, Brink bildete mit Sebastian Fuchs ein neues Team. Nachdem Brink mit Fuchs wegen einer Verletzung letztes Jahr nur drei internationale Turniere spielen konnte, entschied er sich, auf den Studentenweltmeister und Silbermedaillengewinner der Universiade, Armin Dollinger, als neuen Partner zu setzen und mit ihm das Projekt Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro anzugehen. Doch aufgrund anhaltender Beschwerden ist der gemeinsame Weg nun frühzeitig beendet. Seit mehr als einem Jahr konnte Brink an keinem Turnier mehr teilnehmen, auch ein operativer Eingriff im Januar, um einen Einriss des Labrums in der lädierten Hüfte zu beheben, brachte bisher keine nachhaltige Linderung.

Unzählige Stunden in der Reha und in Arztpraxen brachten Lichtblicke, aber auch immer wieder Rückschläge. Ein Einstieg in das regelmäßige Balltraining wäre derzeit nicht absehbar, zudem bestehen nach wie vor Einschränkungen, die jegliche Prognose einer Rückkehr unmöglich machen. „In Abwägung der eigenen sowie der Ziele mit Armin bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich diese für mich sehr schwere Entscheidung treffen musste. Mein Körper gibt mir keine Anhaltspunkte, ein zeitnahes Comeback umsetzen zu können. Für das Erreichen meiner sportlichen Ziele sehe ich keine Perspektive. Dies ist bitter für mich, doch letztendlich eine konsequente Entscheidung. Ich möchte auch Armin, der alles mitbringt, die Chance geben, seinen Traum von Olympia 2016 zu erreichen und ihm nicht im Weg stehen.“

Völlig wird der hochdekorierte Julius Brink, der neben seinem Olympia- und WM-Sieg auch drei Mal Europameister und fünf Mal Deutscher Meister wurde sowie sechs Mal zum Beachvolleyballer des Jahres gewählt wurde, dem Beachvolleyball nicht „Adieu“ sagen. Wie er dem Sport erhalten bleibt, ist noch unklar. „Es gibt Ideen, die mich reizen. Mit meinem Trainer Markus Dieckmann und mit Jonas Reckermann habe ich Vorträge entwickelt, die sich bei mittelständischen Unternehmen und Großkonzernen großer Beliebtheit erfreuen. Diesen Bereich möchten wir ausbauen. Auch meine Rolle als Markenbotschafter werde ich weiter ausfüllen“, sagt Brink.

Armin Dollinger, der aktuell mit Interimspartner Clemens Wickler auf der World Tour agiert, hat mit dem U-19 Weltmeister, der als größtes deutsches Talent in der Abwehr gilt, zunächst die Turniere in Berlin und Stavanger auf der Agenda. Wie es dann weitergeht, müssen die Gespräche mit den Trainern sowie dem Verband zeigen.

„Natürlich war die Enttäuschung enorm. Ich habe im Herbst 2013 voll auf die Karte Julius Brink gesetzt und wollte mich neben ihm sportlich weiterentwickeln und auf der World Tour etablieren. Unser großes Ziel waren die Olympischen Spiele in Rio“, sagt Dollinger: „Allerdings kann ich seinen Entschluss auch voll und ganz nachvollziehen. Julius fiel das gesamte letzte Jahr verletzt aus, die Reha war körperlich wie mental sicher sehr hart für ihn. Ich wünsche Julius alles erdenklich Gute und hoffe, dass er dem Sport mit all seiner Erfahrung erhalten bleibt.“

(Quelle: protalents )

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